Wenn zwei Welten kollidieren

Was die Blogparade von Sara bei mir in Bewegung gebracht hat

"Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt" - so das Motto der Blogparade von meiner Technikelfe Sara Menzel-Berger. 

"WTF" die Reaktion meines Gehirns. Und noch ein paar andere Fluchwörter, die ich hier besser nicht wiedergebe.

Dieses Spielerische, Leichte, Freudige und Machtvolle platzt mit voller Wucht in eine Zeit, in der ich mich innerlich von 2 Menschen verabschieden muss.

Nein, nicht Covid-19. Es gibt allen Schlagzeilen zum Trotz noch andere Gründe, weshalb Menschen diese Welt verlassen müssen (Zynismus aus). 

Ich befinde mich also im Trauerprozess mit entsprechenden Ohnmachtsgefühlen und dann kommt so was wie Sara's Vorschlag des sich die Welt selbst Gestaltens - und mein ganzes System geht auf Abwehr und Ignorieren.

Nach ein paar Wochen im stillen Widerstand habe ich heute das Bedürfnis, einen Artikel für Sara's Blogparade zu verfassen.

Ein paar Zeilen aus meiner inneren Welt, nicht suchmaschinenoptimiert, nicht wirklich strukturiert, nicht geplant. Zeilen, die einfach sein dürfen.  

Normalerweise

Normalerweise bin ich als Coach ja total auf Sara's Seite.

Ich helfe jede Woche Menschen dabei, ihre Welt ein bisschen angenehmer zu gestalten, in ihre Kraft zu kommen und kreativ zu werden, mental oder konkret mit Handlungen. 

Nur beim Thema Tod breitet sich diese ganz üble Ohnmacht in mir aus.

Zusammen mit einer geballten Ladung Verlustangst (die habe ich in meiner Kindheit so viel geübt, dass mein Hirn sie in gefühlten 0.2 ms reaktivieren kann).

Weil diese Gefühle so heftig von mir Besitz ergreifen wollten, bin ich in uralte Muster gefallen und habe die Gefühle mit 'Drogen' unterdrückt.

Bei mir passiert das mit Netflix und gamen. Plus Schokolade in rauen Mengen und so tun, als ginge es mir gut (vor allem auch mir selbst gegenüber). 

Betäubungsmuster, die mich von meinen Gefühlen fernhalten und mich funktionieren lassen. 

When the shit hits the fan

Bis vor Weihnachten.

Da kamen diese - symbolisch gesprochen - unter Wasser gehaltenen mit Luft gefüllten Bälle mit voller Wucht an die Oberfläche.

Ich wusste, Rückzug war angesagt und kalter Entzug sämtlicher Drogen.

Sozusagen ein freiwilliger Lockdown in mich selbst, damit ich mich wiederfinden und -fühlen konnte.

Die unterdrückte Traurigkeit brach hinter der Wut auf diese Welt hervor, die Ohnmacht hat von mir Besitz ergriffen und ich liess mich bewusst untergehen im Strudel meiner angestauten Gefühle. 

Auch wenn ich nie verstehen werde, weshalb meine Freundin mit 48 nicht vom König aller Krankheiten geheilt werden konnte, habe ich heute, wieder aus dem Strudel aufgetaucht, Akzeptanz. 

Akzeptanz dafür, dass es ist, wie es ist. 

Akzeptanz dafür, dass mein Herz noch schmerzt und dass ich sie vermisse.

Akzeptanz dafür, dass ich meine alten Gefühls-Unterdrückungsmechanismen wieder unbewusst aktiviert hatte.

Akzeptanz dafür, dass ein Trauerprozess die Kraft hat, viele alte Wunden aufzureissen - und damit Heilung zu ermöglichen.

Akzeptanz dafür, dass ich nur alleine trauern kann und deshalb Zeit für mich alleine brauche.

Und auch Akzeptanz dafür, dass ich meine Gefühle anscheinend immer noch nicht immer zulasse - obwohl ich meine Kundinnen und Kunden häufig dazu ermutige. 

Wieder ganz werden

Heilung bedeutet für mich ganz werden.

Nichts mit Kirche und religiösem Glauben. Einfach ganz sich selbst sein dürfen und nicht von anerzogenen und antrainierten Blockaden mein Sein behindern lassen.

Mein innerer Weg fühlt sich an, als wäre ich eine Zwiebel mit vielen Schichten, und im Moment löst sich wieder eine (Schutz)Schicht auf, und ich werde noch ein Stück mehr mich selbst. 

Das macht mich nochmals ein Stück unabhängiger vom Aussen, von 'was denken denn die anderen, wenn sie das lesen', von meinem inneren Kritiker (Du kannst das nicht! Du brauchst noch 182'904 weitere Ausbildungen, bevor...  etc.)

Und von meinen Ängsten, dabei in den vordersten Plätzen die Angst, nicht zu genügen und ihre Schwester, die Angst, Fehler zu machen. 

Ganz werden bedeutet hinzusehen und hinzufühlen. Es braucht Mut - und gibt mir als Belohnung für die Überwindung des Widerstandes innere Stabilität und Ruhe, Freude und Zuversicht. 

Genau, was ich mir für meine Kundinnen und Kunden wünsche. 

"Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt"

Ein Vorschlag für eine Anleitung in 3 Schritten

Oder: Was ich die letzten Wochen vom Leben gelernt habe

1. Akzeptanz

Damit ich mir die Welt so machen kann, wie sie mir gefällt, brauche ich zuerst Akzeptanz dafür, dass die Welt so ist, wie sie ist.

Sonst bin ich im Widerstand - und gegen etwas zu sein bedeutet, nicht frei selbst zu gestalten, sondern auf das Bestehende zu reagieren.

2. Gefühlswelt 'entladen'

Als zweites ist für mich wichtig, dass ich mir erlaube, alle Gefühle zu fühlen. Nur wenn ich nicht täglich vor Gefühlen flüchten muss, kann ich mir meine Welt gestalten. Sonst bin ich - genau, auf der Flucht.

Da hilft mir einerseits, meine Gefühlswelt wie ein Hotel zu sehen, in dem Gäste ohne Voranmeldung einchecken und dann auch irgendwann wieder gehen. 

Auch hilfreich ist für mich die Haltung, dass ich nicht meine Gefühle bin - mich also nicht identifiziere damit (schreibt sich leichter, als es ist).

Mir zu vergegenwärtigen, dass ich Bewusstsein bin und Gefühlen und intensiven Körperempfindungen friedlich und mit Mitgefühl mir selbst gegenüber begegnen kann. Das braucht Zeit ohne Ablenkung.

Dabei helfen mir geführte Meditationen, Yin Yoga, kohärentes Atmen und Spaziergänge alleine im Wald.

Und nachdem der erste Strudel durch ist, den Fokus wieder darauf zu richten, dass ich dankbar für die gemeinsame Zeit bin.

3. Kreieren

Wenn ich ganz bei mir bin, kann ich fühlen, was mein Bedürfnis ist. Und entsprechen mir meine Welt gestalten. Im Innen und im Aussen.

Wenn ich bei mir bin, brauche ich auch keine Grenzen nicht mehr - weil ich einfach bin. Doch dazu vielleicht mal ein anderer Artikel, wenn Sie das interessiert?

Ich kann nur eine Welt kreieren, die mir gefällt, wenn ich meine Bedürfnisse wahr- und ernst nehme.

Ich bin lange dem 'schneller, höher, weiter' Druck erlegen und habe mich so in einen Zustand gebracht, der mich hat 22 Stunden am Tag schlafen lassen.

Keine Erfahrung, die ich jemandem wünsche - doch für mich lebensverändernd und wichtig, in dem ich mich anschliessend als Coach und Körpertherapeutin selbständig machte und aus der Welt des Banking verabschiedete. 

Ich weiss nicht, ob ich diesen Schritt ohne diese Wochen des 'Kranksein-Dürfens' je geschafft hätte.

So hatte ich plötzlich Zeit, zu fühlen, und ganz ehrlich mir einzugestehen, dass ich zwar erfolgreich unterwegs war, aber total unglücklich.

Diese Erfahrung hat mich bewogen, mein Angebot 'Back to Happiness' zu gestalten. 

Meine Vision

Meine Vision ist, dass jeder Mensch sein ganzes Potenzial leben kann - daher helfe ich Menschen dabei, Blockaden wie Angst und Stress abzubauen und in die Kreativität und Kraft zu kommen. 

Und so Ihre Welt Stück für Stück mehr so zu gestalten, dass sie ihnen gefällt.

Wie gestalten Sie Ihre Welt, damit Sie Ihnen gefällt?

Was meinen Sie, was sind die für Sie wichtigen Schritte, damit Sie sich die Welt so gestalten können, damit Sie Ihnen gefällt? 

Hinterlassen Sie mir gerne einen Kommentar oder schreiben Sie mir eine E-Mail. Ich bin gespannt!


Herzlich

Ihre Sandra von Känel


P.S. Danke Sara für den Gedankenanstoss und Deine Blogparade

8. Februar 2021


Über mich

Sandra von Känel

Ich helfe Menschen dabei, ihre angezogene Handbremse zu lösen und ihr volles Potenzial zu leben.


Das beinhaltet Klarheit über Ziele, Blockaden zu überwinden und Schritte in die gewünschte Richtung sicherzustellen.


Ich habe Erfahrung als Führungskraft, Projektleiterin, Coach, Trainerin und weiss, dass sich Leben mit angezogener Handbremse nicht gut anfühlt.


In meiner Freizeit lerne ich gerne Neues oder tanke Energie in der Natur.


Was meinen Sie? Ich freue mich über Ihre Gedanken im Kommentar oder via E-Mail.

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